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Berlin 1. I. 1909. Lieber Herr Kollege! Es wird mich jederzeit freuen, Ihnen mit
irgendwelchen
Apparaten
dienen zu können. Wenn Sie die gewünschten
Röhren
für
Salzspektra heut noch nicht erhalten, so bitte ich es damit zu
entschuldigen, daß noch Versuche im Gange sind zur
Prüfung,
ob
diese Röhren überhaupt als
"[Konserven?]" hergestellt werden
können. In meinen bisherigen Versuchen waren wie die
Beschreibung
dies auch andeutet, stets Röhren benutzt worden, die mit der
Pumpe
in Verbindung blieben. Bei Feuchtigkeitsresten u. Gasen, die an den
Wändenadsorbirt sind, kommt dies in Betracht. Ich vermute,
daß Sie
fertig evakuirte, haltbare Röhren wünschen, -
andernfalls
können Sie die Röhren /2/ sehr schnell haben.-
Daß Sie
mit der
Gundelach'schen Kugel durch Versuche zu analoger
Auffassung gelangt sind, wie ich sie als Vermutung ausgesprochen
hatte, ist mir angenehm zu erfahren. Sie bekommen von mir jedenfalls
eine Röhre, die ich bald nach meiner Rückkehr zur
Prüfung des
von Ihnen angegebenen Kriteriums - Helligkeit der Dunkelheit um die
Mittelaxe - hergestellt hatte. Es trat bei hinreichender E[?]
starke Erhellung um die Mitte, dort ein Maximum bildend, ein, wie das
bei Hohlkathoden immer der Fall ist (die belegte, in meinem Fall von
18 nebeneinander liegenden Windungen belegte Glaswand bildet von der
Innenseite eine Hohlkathode). Um nicht bis in's [?] zu müssen,
empfiehlt es sich, von den Röhrendimensionen der
Gundelach'schen Röhre abzusehen. Die Ihnen
zugehende [Skizze] Röhre hat einen Zipfel
umgebogen, der zu beliebigerRedaktion der Gasdichte mittels
flüssiger Luft dient, da zuletzt nur Quecksilberdampf in der
Röhre zurückbleibt.- Auch die Röhren
für
Phosphoreszenzerregung mittels stürzender /3/ Salzpulver, die
ich
Ihnen offerirte, können Sie bald haben; bei Kanalstrahlen ist
Ihnen vielleicht irgend eine Spezialform, nach meinen [?] oder Ihren
eigenen
[?], am liebsten. Geben Sie mir dann nur Ihre Wünsche an! -
Eine pekuniäre Vergütigung kann, aus formalen
Gründen
nicht
eintreten. Jedoch kann ich den Apparat auf beliebige, in das Ermessen
des Empfängers gestellte Zeit ausleihen, mit der
Maßgabe,
daß Sie
für Verlust oder Beschädigungen nicht aufzukommen
haben.
Indem
ich hoffe, daß diese Bedingungen Ihnen konveniren, sehe ich
Ihrer
näheren Auswahl gern entgegen. Von der Notiz über
Phosphoreszenzröhren, die Sie vermutlich noch nicht besitzen,
geht
morgen ein Abzug an Sie ab.- Besten Dank für Ihre freundlichen
Wünsche Weihnachten! ich erwidere sie, am Neujahrstage
schreibend,
/4/ mit besten Glückwünschen für Sie und die
Ihrigen.
Mit der
Bitte, mich insbesondere Ihrer Gattin bestens zu empfehlen
grüßt herzlich
Ihr ergebener
E. Goldstein | |
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